Unten im Kürbistal liegt eine runde Seelenruhe in der dunklen Luft rupft an allen wuchtigen Glaubenssätzen ruft nach alten flüsternden Kulturen schult uns in geduldiger Begriffslosigkeit und bleiben wir? Unten im Kürbistal liegt eine Uhr schlummernd am stumpfen Seeufer du hast sie wie ich vergessen muntere Gräser schaukeln uns genüsslich unser Kummer verstummt zitternd in…
Schlagwort: Literatur
Gesichter
Seh noch immer die Gesichter in den Fließen schweigend saßen sie am Esstisch diesen Abend als doch der Wind still war eine Wolke dunkel und plötzlich schwebt sie über mir du kannst sie fassen fast nimmt mir die Worte sie stehen in deinen Augen Jahr um Jahr Nase um Mund Wolke um Kinn Seh doch…
lose
in der Traurigkeit tief trüb entspringt willenlos eine fraglose Freundlichkeit fragt kein wenn fragt kein aber in der Verständnislosigkeit vollends schlüpft richtungslos eine sprachlose Zärtlichkeit spricht kein wenn spricht kein dann in der Hinnahme hier heute zeigt sich behutsam aktiv eine erwartungslose Hingabe erwartet nicht nichts erwartet nicht mehr
Kusch
kleine Zärtlichkeitsschauer im warmen tiefen Wasser deine Hand kreist auf meinen Nerven wie kleine Wellen Lilien und Bären setzen starke Wurzeln im Morgen grüne Triebe vorsichtig graupelnd gegossen großes Gestern am Ufer still! dort erstmals Zukunft ohne störrisches aber
Jalousien
Augenblick zwischendrin, drinnen innezuhalten Moment mit offenen Augen zu sehen lass mich hinein und lass mich ein auf unendlichen Schmerz, er ist sicher wie das Morgen, dumme Melancholie Frühlingssonne grinst mich an sie weiß gut um die Weisheit des Scherzes so sehe ich auf mit müdem Zwinkern — hey, kann es noch fließen in mir?…
Möwe im Schnee
Schnell zusammengerafft was von der Nacht übrig war und eingemeißelt in einen schwarz-fließenden Mantel Atem der Berge rupft ihn sanft aus dem Geschehen rückt ihn fest an meine Knochen klebt ihn weich an meine Beine, mutig versuchen sie zu stehen wie einst auf dem Wasser über sperrigem Brett Lichter im Bauch haben uns den Weg…
Impressionismus
ein Teich an Gefühlen ohne Mauern saugt sich sanft zum weiten Meer von außen wuchern die Seerosen darauf getragen von Wellen von innen wuchten die schweren Blätter auf den Strömungen der bleibenden Kälte in den Adern des Meeres in klaffend stiller Stunde steigt das Wasser über die Flut weit hinaus und staut sich dort wie…
Pol
Messer in den Stimmbändern hörst du was im Raum steht durch die Schnittblumen schwarz und weiß geh den Feldweg noch und wieder spür die tausend Gabelungen in meinen Venen kalte Pole was falsches gesagt alle auf der Klippe wüstenhaft das wahre Wort zum Abschied Lavendel gefüttert mit trüben Bürden riech den kleinlauten Trugschluss das Wasser…
erinnern
Warum wir fühlen Warum was antwortet Warum wir uns selbst bekämpfen Gegnerin der gestreckten Hand Hinter einem grünen Hang stehen stumm Die schweren Schattenkerzen Uns zu erinnern Wer da ist Und uns zu erinnern wer noch
gezeichnet
Ich träume haben sie gesagt Sie wussten nicht was sie tun Griffen mich als toten Schwamm schlugen mich auf die gepriesene Tafel saugte die Kreide auf in kalten Bröseln die kindlichen Poren verklebt War ich die Adressatin? Ich träume haben sie gesagt starrte aus dem Fenster taub wie die windstille Wüste Wussten sie nicht was…